Samstag, 20. Mai 2006

Collaborative Learning

Effektivität von Online-Kursen: Eine Analyse von Studenteninteraktionen und Lernwahrnehmungen


Es wurden über eine Online-Umfrage 19 graduierte Online-Kurse analysiert, um herauszufinden, wie dort die Wahrnehmung des Lernens variiert und welche Rolle die aktive und passive Beteiligung von Studenten bei Online-Diskussionen spielt. Aus 527 angemeldeten Studenten wurden 328 Freiwillige für die Studie ausgewählt, davon waren 108 männlich und 220 weiblich. Die Personen waren ethnisch in 200 weiße, 82 afroamerikanische, 1 spanischen, 8 asiatische und 20 andere Teilnehmer aufgespaltet.
Die Kurse wurden von einer Universität im US-Staat Virginia angeboten und liefen über das „Blackboard.com e-learning-System“. Diese Lernplattform bietet Produktivität, Kommunika-tion, Beurteilung sowie inhaltssteuernde Werkzeuge und erlaubt somit den Lehrern ihre Onli-ne-Kurse individuell zu gestalten bzw. zu präsentieren.
Das wahrgenommene Lernen wurde durch Selbstbeurteilung bzw. Selbsteinschätzung des eigenen Lernens der Studenten gemessen. Dieses Instrument wurde erstmals von Richmond angewendet und wird seither bei vielen lernbezogenen Studien eingesetzt.
Die Teilnehmer wurden bezüglich ihrer unterschiedlichen Lernwahrnehmungen zu folgenden Punkten befragt:
•Wie viel hast du in diesem Kurs auf einer Skala von 0 – 9 gelernt? (0 = nichts gelernt, 9 = mehr gelernt als in jedem anderen Kurs)
•Wie viel hättest du in diesem Kurs gelernt, wenn es sich um einen regulären Kurs im traditionellen Klassenzimmer gehandelt hätte? (Skala von 0 – 9)
•Wie viel hättest du lernen können, wenn du den idealen Lehrer gehabt hättest?

Weiters wurde in diesem Zusammenhang die Beziehung zwischen aktiver und passiver Beteiligung der Lernenden bei Online-Diskussionen näher untersucht. Die aktive Interaktion wurde aus der Zahl der studentischen Einträge in der Diskussionsplattform pro Woche errechnet. Die Studierenden haben selbst etwas zu sagen und liefern Beiträge ab. Damit deklarieren sie soziale Präsenz und sind in den Lernprozess involviert.
Die passive Interaktion hingegen wurde anhand der wöchentlichen Zutritte zur Kursdiskussion bestimmt. Es wurde repräsentiert, wie oft die Studenten das Forum besucht und vermutlich nur die anderen Einträge gelesen hatten. Wenn sich Studenten passiv beteiligen, lesen sie nur die bereits vorhandenen Botschaften oder hören zu, anstatt sich selbst an der Diskussion zu beteiligen und Beiträge zu verfassen.
Die Ergebnisse der Studie lieferten letztendlich Beweise dafür, dass nicht alle Online-Programme sowie Online-Kurse gleich effektiv sind und große Unterschiede in der Wahrnehmung von Lernen zwischen einzelnen Kursen bestehen. Qualitätssicherung scheint grundsätzlich ein Problem bei internetbasiertem Lernen darzustellen.
Weiters brachte die Studie zum Ausdruck, dass weibliche Teilnehmer im Kurs mehr gelernt hatten als ihre männlichen Kollegen. Einen Grund dafür könnten nach Belenky, Clinchy, Goldberger und Tarule die geschlechtsspezifischen Unterschiede im Kommunikationsverhalten darstellen. Die Mehrheit der Männer geht den autonomen Weg mit Wettbewerbs- und Konkurrenzdenken, die meisten Frauen hingegen sind offener für Beziehungen und Koopera-tion. Als Benützer von e-learning-Programmen ist man zunächst auf sich allein gestellt und zwar so lange, bis möglicherweise eine virtuelle Gemeinschaft entsteht, die ein eigenes Wissensgebäude errichtet. Damit es dazu kommt, ist das Arbeiten im Team und die Zusammenarbeit untereinander erforderlich, weil nur im Miteinander Wissen entsteht.
Erst wenn man sich selbst einbringt ist man integriert und es können sich dieses Wir-Gefühl und die geistige Zusammengehörigkeit entfalten, die auch in Klassenzimmern zu spüren ist.
Was die Aktivitäten der Studenten bei Online-Diskussionen betrifft, so war nur die aktive Interaktion ein bedeutender Faktor für effektiv wahrgenommenes Lernen. Die passive Beteiligung war nicht von Bedeutung. Es traten keine Beweise zutage, dass eine geringe Kursbeteiligung automatisch geringere Lernergebnisse zur Folge hatte.
Ein anderer für mich interessanter Aspekt der Studie offenbart die Tatsache, dass sich Studierende nach eigenen Angaben in einem traditionell abgehaltenen Kurs mehr Wissen angeeignet hätten. Der Unterricht mit einem idealen Lehrer hätte größere Lernerfolge eingebracht. Es besteht hier also die Annahme, dass Lernende dem pädagogischen Geschick mehr Bedeutung beimessen als der Art des Mediums, das den Stoff vermittelt. Clark bestätigt diese Aussage durch seine These, in der es heißt, dass nicht das Medium selbst ausschlaggebend für positves Lernen ist, sondern wie es genützt wird.
In erster Linie braucht es dafür ein geeignetes Programm, das eine interessante Aufbereitung der Inhalte erlaubt. Es sollte Schulen oder anderen Institutionen die Möglichkeit bieten, ihre eigene Individualität darzustellen und sich nicht an Standardvorgaben halten zu müssen. Es gibt unterschiedliche Kursdesigns und gerade diese Vielfalt macht es schwierig, ein Konkretes zu definieren. Manche Kurse laufen nur online ab, andere wiederum gestatten zwischendurch persönliche Treffen. Manche setzen Gruppenarbeit voraus, andere nicht. Meiner Meinung nach sollte man ein Design wählen, das den Ansprüchen von Lehrenden und Lernenden sowie den gestellten Aufgaben am besten entspricht und am ehesten positive Lernergebnisse garan-tiert.
Ein wichtiger Faktor sollte jedoch auf jeden Fall enthalten sein, nämlich jener der Interaktion. Wagner definiert Interaktion als Zusammenspiel und Austausch in dem Einzelne und Gruppen sich gegenseitig beeinflussen. Sie richtet sich in unserem Fall sozusagen auf das zwischenmenschliche Verhalten im Lernprozess. Dies sollte keinesfalls zu kurz kommen, weil es Lernen positiv beeinflussen kann. Elektronische Lernsysteme sind normalerweise interaktiv gestaltet und ermöglichen so den Kursteilnehmern ihr Wissen selbständig zu konstruieren und Eigenverantwortung für ihr Lernen zu übernehmen. Zu diesem Zwecke werden Teilnehmer bei Online-Kursen öfters aufgefordert bzw. angeleitet, mit Hilfe verfügbarer Ressourcen selbst Antworten auf Fragen zu finden. Diese Aufgabe sehen viele als schwierig und mühsam an. Sie würden sich die Sachverhalte lieber vom Lehrer persönlich im Klassenzimmer erklären lassen. Man neigt hier definitiv zu Bequemlichkeit und schiebt die Bearbeitung der Inhalte nur allzu gern hinaus. Manche Teilnehmer finden die Dialoge in Textform langweilig und uneffektiv, vor allem deswegen, weil die visuelle Vorstellung fehlt. In gewöhnlichen Diskussionen im Klassenraum kann die Lehrperson einen Inhaltspunkt parallel zu seinen Ausführungen z.B. an der Tafel näher erläutern und so den Lernenden transparent machen.
Ich glaube, wie jemand Wissen aufnimmt, ist vom Lerntypus abhängig, d.h. reagiert man eher auf optische oder akustische Reize. Auch die durchgeführte Studie in den USA beweist, dass beim Lernen höhere Leistungen erbracht werden, wenn jene Gehirnhälften angesprochen werden, für die der Lernende eine Vorliebe aufweist. Rechts zentrierte Personen sind phantasievoll und dynamisch Lernende und profitieren Studien zufolge am meisten von Online-Diskussionen. Dem möchte ich widersprechen, weil wir unsere Profile verschiedenen Aufga-ben an passen können und nicht nur in ein konkretes, starres Muster hineingepresst sind.
Ferner spielt die Lernumgebung für positives Lernen eine wichtige Rolle. Es braucht die spürbare menschliche Energie, das Charisma und die Persönlichkeit eines guten Lehrers, den viele Studierende bei Online-Kursen vermissen. Doch Lehrer haben auch online die Möglichkeit, die Kommunikation zu beeinflussen und so untereinander bestehende soziale und psychologische Barrieren zu reduzieren bzw. abzubauen. Die verbale Direktheit des Lehrers kann dahingehend erfolgen, dass er die Lernenden mit ihrem Namen anspricht, Humor einfließen lässt oder deren persönliche Meinung zu einem bestimmten Thema erbittet.
Als schwieriger erweist sich in einer auf Text gestützten Umgebung die nonverbale Kommunikation wie der Augenkontakt, Mimik und Gestik sowie die gesamte Körperhaltung.
Lehrer müssen ihre Schüler generell – egal ob virtuell oder im Klassenzimmer - zum Lernen motivieren, sie bestärken und anleiten sowie ständig neue Aufgaben zur Diskussion stellen.
Dann könnte die Aussage von Hirumi und Bermudez zutreffen, wenn sie behaupten, dass On-line-Kurse interaktiver als traditionelle seien und mehr persönliches Feedback bieten würden. Auf virtueller Basis kann oft besser auf die Bedürfnisse einzelner Studenten eingegangen werden. Das ist in der Tat so, wenn man an die hohen Schülerzahlen in den Klassen denkt.
Bei einem von mir besuchten Online-Kurs war die Lehrperson nicht so präsent, wie sie hätte sein sollen. Jede noch so eigens intensiv betriebene Beteiligung am Kurs ist umsonst, wenn nichts zurück kommt - sprich das Feedback fehlt. Es können zwar die Teilnehmer untereinan-der diskutieren, aber man braucht auch jemanden, der neue Inputs liefert und die Diskussion leitet. Sonst verliert man irgendwann das Interesse daran und lässt es schließlich ganz bleiben.
In so einem Fall müsste ich Walker Glauben schenken, wenn er sagt, dass Konversation das falsche Mittel für den Umgang mit einem Computer ist. Mit dem Computer zu interagieren heißt nicht, sich mit einer anderen Person zu unterhalten.

So wie vieles im Leben hat auch das Lernen über Online-Kurse seine wie im Seminar diskutierten Vor- und Nachteile. Jedenfalls führen Strategien, die eine aktive Interaktion fördern, zu verbesserten Lernwahrnehmungen sowie gesteigerter Zufriedenheit bei den Lernenden. Aus der Online-Bildung zieht man nur einen Nutzen, wenn die Kurse sorgfältig entworfen sind. Technologie ist nicht selbsterfüllend: Ein effektives Kursdesign sowie pädagogische Kenntnisse werden benötigt, um qualitative Bildungsergebnisse zu erreichen.

Donnerstag, 1. Dezember 2005

Medientagebuch

Es gibt viele Arten von Medien, die ich (fast) täglich nutze. Allerdings haben sie nicht immer dieselbe Wirkung auf mich. Je nachdem in welcher Situation ich mich bei deren Nutzung befinde, können die Medien mir helfen oder mich total durcheinander bringen. Heute etwa nutze ich den PC, um etwas Neues auszuprobieren: Ich habe einen "gmail-Account" angelegt und bin stolz darauf, es ohne fremde Hilfe geschafft zu haben. Einzig und allein der Computer hat mich dabei unterstützt! Das war heute, doch an anderen Tagen kann mich die Nutzung des PC's traurig machen oder ärgern, wenn z.B. unerfreuliche Mails einlangen. Bin mal gespannt, welches Medium mich beim nächsten Blog-Eintrag gerade beschäftigt und inwiefern dieses mich "berührt"!

Donnerstag, 31. März 2005

Erfahrungen mit der Seminararbeit

Diese Arbeit war für uns sehr abwechslungsreich und interessant, da wir mit neuen Arbeitsweisen wie etwa dem Recherchieren im Internet sowie der Verknüpfung mit den Blogs konfrontiert waren.
Durch die Auseinandersetzung mit dieser Arbeit haben wir uns neues Wissen zu Wikipedia angeeignet und werden diese Enzyklopädie in Zukunft wohl öfters nützen.
Auch das Arbeiten im Team hat uns sehr viel Spaß gemacht und möchten uns nocheinmal bei Herrn Lindner bedanken, dass er uns dies ermöglicht hat. Wir hoffen, dass die Arbeit positiv ausgefallen ist und wichtige inhaltliche Aspekte behandelt wurden.

Gerda und Katja

Artikel zu Wikipedia

Vertraue keinem Wikipedia-Beitrag
„Viele Journalisten verweisen in ihren Beiträgen auf Wikipedia, ohne dass sie die Glaubwürdigkeit einzelner Texte in Frage stellen. Aber ist es wirklich so, dass Journalisten Wikipedia-Quellen vertrauen können, die von zehntausenden von Web-Nutzern gepflegt werden? Die Selbstkontrolle durch häufige Aktualisierungen scheint zwar zu funktionieren, dennoch vertrauen die meisten Leser eher den journalistischen Beiträgen von Marken-Content-Anbietern wie Zeitungen, TV, Radio und Online-Redaktionen. Und sie haben damit durchaus Recht.
Nur Marken-Content-Anbieter können wirklich gewährleisten , dass ihre Inhalte einigermaßen geprüft werden. Ansonsten fehlt oftmals jegliche redaktionelle Kontrolle. Mark Glaser ist in einem profunden Artikel dieser Glaubwürdigkeits-Frage der Wikis nachgegangen:
"Researchers are testing its veracity, while plans proceed for fact-checking it formally. Can journalists trust Wikipedia, and can collaboration software such as wikis improve newsgathering?"
"a journalist might be able to trust some or even most of the content on Wikipedia, but double-checking information is a must." (Glaser)
Während einige Wikipedia-Beiträge, die im Rahmen von Tests mit falschen Angaben verändert wurden, innerhalb von Stunden von aufmerksamen Wiki-Autoren korrigiert wurden, kann es mitunter Wochen dauern bis die Texte wieder richtig gestellt werden. Die Selbstkontrolle der Wikipedia funktioniert am besten bei Artikeln, die häufiger abgerufen werden. Dennoch können die Leser nie sicher sein, dass der soeben gelesene Beitrag wirklich stimmig und von hoher Qualität ist:
"It's a little like a Roomba, the robotic vacuum cleaner that treads randomly around a room for some time, and covers each part several times," Halavais said via e-mail. "Since there is no way to know whether, or how many times, any given article has been verified, you always have a niggling worry that a given article might be the one that somehow slipped by unchecked by an expert." (Glaser)
Doch es besteht Hoffnung für die Zukunft. So soll es eine validierte Version von Wikipedia geben, die geprüfte Inhalte zur Verfügung stellt:
"Perhaps most importantly, Wales told me the Wikipedia Foundation was going to start fact-checking content on its own, in the hopes of creating a verified edition that will make all the disclaimers and responses to criticism obsolete. Wales' goal is to create a high-quality print encylopedia in every language that could be given away to everyone on the planet -- especially to poor people in developing contries." (Glaser)
Fraglich bleibt es jedoch, ob die Unterscheidung in geprüfte und ungeprüfte Inhalte für die Nutzer der Wikipedia online sofort ersichtlich ist. Schließlich ist gerade die schnelle Verfügbarkeit des Online-Nachschlagewerks ein Erfolgskriterium. Letztlich sollte jeder die Wikipedia-Inhalte mit Vorsicht genießen und ihnen nicht blind vertrauen.
Das Online-Nachschlagewerk Wikipedia ist mit mehr als 340.000 Artikeln das bekannteste Wiki. Auf deutsch liegen bereits knapp 140.000 Beiträge vor. Jetzt ist für Ende September eine CD-Ausgabe geplant.“
Vertraue keinem Wikipedia-Projekt

Wissenschaftliche Analyse Wikipedia

Wissenschaftliche Analyse
Wie wird das Phänomen Wikipedia wissenschaftlich erklärt und analysiert? Hier eine Auswahl von Arbeiten, die sich diesem Thema widmen:

"Phantom authority, self-selective recruitment and retention of members in virtual communities: The case of Wikipedia" (http://firstmonday.org/issues/issue8_12/ciffolilli/index.html), Dezember 2003, von Andrea Ciffolilli. -
Eine Analyse aus Sicht der "club theory" und "team theory" nach Scotchmer[1] (http://ist-socrates.berkeley.edu/~scotch/survey.pdf). Enthält auch kritische Anmerkungen und Vorschläge an Wikipedia (7 Seiten).
Wissenschaftliche Analyse
"Wikipedia as Participatory Journalism: Reliable Sources? Metrics for evaluating collaborative media as a news resource" (PDF)
Wissenschaftliche Analyse

Freitag, 18. Februar 2005

Wikipedia

Ich habe begonnen, eine Seminararbeit zu diesem Thema zu verfassen. Ich selbst habe noch keine Erfahrungen mit dieser Online-Enzyklopädie und deshalb erscheint es mir umso interessanter, mich damit genauer auseinanderzusetzen. Im ersten Teil meiner Arbeit habe ich mich mit grundlegenden Aspekten wie zB Begrifflichkeit, Geschichte, Projekt, Organisation sowie der konkreten Arbeit mit Wikipedia beschäftigt. Dazu zwei Links, die mir dabei hilfreich waren:


Die nächsten Schritte werden sein, dass ich mir mögliche Kritikpunkte an der Wikipedia ansehe und verschiedene Meinungen dazu in Betracht ziehe. Natürlich darf auch eine wissenschaftliche Analyse nicht fehlen. Die Arbeit erscheint mir sehr spannend, weil ich viel im Internet recherchiern muss und diese Artikel dann in eine neue, eigenständige Form gebracht werden sollen. Es werden Querverbindungen hergestellt, die den Blick weiten und die große Bandbreite der Thematik erahnen lassen.

Freitag, 4. Februar 2005

wikipedia blog dt.

hier eine liste der wikipedia-postings von cydome, einem guten deutschen blog.

Wikipedia

Wikipedia
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Logo der WikipediaWikipedia ist ein Projekt zur Erstellung einer Enzyklopädie. Es ist gleichzeitig der Name für im Rahmen dieses Projekts im Aufbau befindliche Enzyklopädien in zahlreichen Sprachen. Wikipedia verwendet die Wiki-Technik als Werkzeug für die Zusammenarbeit zwischen Autoren. Wikis sind Websites, die es jedem Internetnutzer erlauben, ohne weitere Anmeldung mitzuarbeiten. Jeder kann darin neue Artikel schreiben oder bestehende verbessern...

Die erste Wikipedia-Fassung auf Englisch entstand im Januar 2001. Sie wird ebenso wie das deutschsprachige Schwesterprojekt von der US-amerikanischen Wikimedia Foundation betrieben. Die deutschsprachige Variante der Wikipedia ist unter http://de.wikipedia.org/ verfügbar und wurde im Mai 2001 ins Leben gerufen.


Heute, am 4. Februar 2005 enthält die deutschsprachige Wikipedia 195629 Artikel.

Inhaltsverzeichnis [AnzeigenVerbergen]
1 Das Projekt

2 Verwendung von Wikipedia-Artikeln

3 Projektorganisation

3.1 Software


4 Geschichte der Wikipedia

5 Kritik

5.1 Kritik an der Technik


6 Zitate

7 Vorgänger der Wikipedia

8 Schwesterprojekte der Wikipedia

9 Wissenschaftliche Analyse

10 Siehe auch

11 Weblinks

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Das Projekt
Obwohl Wikis auf Grund ihres Prinzips für beliebige Textsorten verwendet werden können, beschränkt sich das Projekt selbst auf enzyklopädische Einträge. Die verwendete Software stellt verhältnismäßig wenige Mechanismen zur Verfügung, um zu gewährleisten, dass nur Enzyklopädie-Artikel in Wikipedia integriert werden. Die Selbstbeschränkung beruht deshalb in diesem Gemeinschaftsprojekt vor allem auf sozialen Protokollen.

Alle Mitarbeiter der Wikipedia haben sich selbst verpflichtet, von ihnen beigetragene Inhalte unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation zu veröffentlichen. Diese Lizenz erlaubt es anderen, die Inhalte nach Belieben zu überarbeiten und zu verbreiten, sofern Ursprungsautoren und Versionsgeschichte genannt werden. Eine Eigenschaft der verwendeten Lizenz ist, dass spätere Einschränkungen nicht möglich sind. Die Lizenz macht es damit unmöglich, Artikel später unter Berufung auf das Urheberrecht einer Exklusiv-Verwertung zuzuführen. Für viele Autoren ist diese Idee des Open Content ein wesentlicher Grund, bei der Wikipedia mitzuarbeiten.

Um den wissenschaftlichen Ansprüchen an Enzyklopädien gerecht zu werden, gibt es die Richtschnur des neutralen Standpunkts (NPOV, von englisch neutral point of view). Diese Richtschnur besagt, dass Artikel so ausgewogen und neutral wie möglich geschrieben werden sollen. Existieren zu einem Eintrag mehrere verschiedene Ansichten, so sollte ein Artikel diese erwähnen. Der neutrale Standpunkt sagt allerdings nicht aus, dass alle Ansichten gleichwertig präsentiert werden müssen: Die im Rahmen der wissenschaftlichen Methode plausiblere Ansicht kann etwa an erster Stelle genannt werden (siehe auch: Ockhams Rasiermesser). Ebenso wie die Eignung einzelner Artikel für eine Enzyklopädie wird auch die Einhaltung des neutralen Standpunkts lediglich durch den sozialen Prozess bei der Entstehung von Artikeln gewährleistet - Ungewöhnliche Artikel werden auch akzeptiert.

Die Anzahl der Wikipedias in anderen Sprachen wächst laufend. So existiert etwa auch für die internationale Plansprache Esperanto ein Ableger ([1] (http://eo.wikipedia.org)). Zurzeit sind die drei umfangreichsten Wikipedia-Enzyklopädien die englischsprachige, die deutschsprachige und die japanische (Stand September 2004).

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Verwendung von Wikipedia-Artikeln
Ein wesentlicher Kritikpunkt an der Wikipedia ist, dass Artikel von jedermann verändert werden können und niemand für die Vollständigkeit und Richtigkeit der Information bürgt. Zwar sind auch herkömmliche Enzyklopädien nicht fehlerfrei, diese können allerdings aufgrund ihres festgelegten Review-Prozesses weniger Fehlinformation enthalten. Die Betreiber der Wikipedia stellen sich auf den Standpunkt, dass aufgrund der Einfachheit, Änderungen vorzunehmen auch die Hemmschwelle sinkt, unzureichende und falsche Artikel zu korrigieren. Nach ihrer Ansicht reifen die Artikel somit, da Fehler nach einiger Zeit gefunden und behoben werden.

Durch die Fähigkeit der Software, zu jedem Artikel dessen Versionsgeschichte aufzurufen und Querverweisen zu folgen, können Leser und Autoren die Entstehung eines Artikels überprüfen und sich damit ein umfassenderes Bild machen. Ebenso kann zu jedem Artikel eine Diskussionsseite abgerufen werden, die nicht in den Artikeltext gehörende Anmerkungen enthält. Die Annahme der Betreiber von Wikipedia ist, dass Leser das Gelesene hinterfragen und diese Angebote annehmen.

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Projektorganisation
Wikipedia wird ebenso wie das Vorgänger-Projekt Nupedia von Richard Stallman unterstützt, einem der Gründer der Freien-Software-Bewegung und der Free Software Foundation. Stallman äußerte sich zur Notwendigkeit und Nützlichkeit einer freien Enzyklopädie in seinem Artikel The Free Universal Encyclopedia and Learning Resource [2] (http://www.gnu.org/encyclopedia/free-encyclopedia.html), schon bevor die Wikipedia und die Nupedia gegründet wurden.

In der Wikipedia gibt es keinen Chefredakteur im klassischen Sinne. Im ersten Jahr kümmerte sich der Philosophiedozent Larry Sanger als einziger festangestellter Mitarbeiter um den Aufbau und die Organisation der Community in der englischen Wikipedia. Der Gründer Jimmy Wales sieht sich selbst als normaler Teilnehmer am kreativen Prozess. Die Eigentumsrechte an den Wikipedia-Domainnamen und Servern hat er inzwischen an die am 20. Juni 2003 gegründete Wikimedia Foundation übertragen.

Die Artikel in der Wikipedia werden allerdings von einer Vielzahl an freiwilligen Helfern verfasst, die alle das Recht haben, Artikel nach Belieben zu schreiben oder zu ändern. Stärker engagierte Nutzer können in einem formalisierten Prozess zum Administrator gewählt werden. Mit diesem Status gehen allerdings nur wenige zusätzliche Rechte einher:

Sie können die Bearbeitungsmöglichkeit einzelner Artikel sperren. Meist hat dies den Zweck, den Inhalt kontroverser Artikel in einem Diskussionsprozess zu konsolidieren oder Vandalismus zu verhindern.
Sie dürfen Artikel löschen. Dadurch haben Administratoren die Möglichkeit, bei Urheberrechtsverletzungen einzugreifen oder nicht enzyklopädische Textsorten zu entfernen.
Sie können bei Vandalismus einzelnen Nutzern das Bearbeitungsrecht kurzzeitig entziehen.
Die Wirkung der Administratoren kann daher mit dem Immunsystem eines biologischen Systems verglichen werden.

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Software
Ursprünglich arbeitete Wikipedia auf Basis der Software UseModWiki von Clifford Adams. Mittlerweile wird für alle sprachlichen Fassungen die speziell für das Projekt geschriebene Software MediaWiki verwendet.

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Geschichte der Wikipedia
Der erste Beleg für die Idee, das Internet zur kooperativen Erstellung einer Enzyklopädie zu verwenden, ist ein Beitrag von Rick Gates in der Newsgroup alt.internet.services vom 22. Oktober 1993, wo er ein solches Projekt vorschlug.

Der Beitrag führte zu einer längeren Diskussion, die zunächst innerhalb einer Mailingliste, später dann in der Usenet-Newsgroup comp.infosystems.interpedia über ein Projekt mit der Bezeichnung Interpedia geführt wurde. Interpedia war als eine über das Internet verbreitete Enzyklopädie geplant. Aufgrund von Differenzen über Formate und Weiterverbreitungsrichtlinien blieb das Interpedia-Projekt jedoch im Planungsstadium.

Mit dem Wachstum des World Wide Web wurde die Idee von Larry Sanger wieder aufgegriffen. Sanger startete mit Nupedia eine Internet-basierte Enzyklopädie, bei der jeder Beiträge schreiben konnte. Der Nupedia-Redaktionsprozess war an konventionelle Enzyklopädien angelehnt und erwies sich als relativ schwerfällig. Jimmy Wales und Sanger beschlossen deshalb, das offenere Wiki-Konzept zur Entwicklung der Enzyklopädie zu übernehmen.

Am 15. Januar 2001 wurde die englischsprachige Wikipedia offiziell gestartet. Schwesterprojekte in anderen Sprachen folgen kurz darauf. Viele Nutzer nahmen die Idee begeistert auf, so dass bereits Anfang 2003 die Marke von 100.000 englischen Artikeln erreicht war.

Zurzeit wächst Wikipedia exponentiell. Umfangreichere Medienberichte führen immer wieder zu einem starken Ansturm neuer Benutzer.

Der erste groß angelegte Vergleich mit etablierten Nachschlagewerken Microsoft Encarta Professional 2005 und Brockhaus multimedial 2005 Premium wurde im Oktober 2004 in der Computer-Fachzeitschrift c't (Ausgabe 21/04 vom 4. Oktober 2004) veröffentlicht und resultierte im Inhaltstest in der „höchsten durchschnittlichen Gesamtpunktzahl“.

siehe auch: Geschichte der Wikipedia

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Kritik
Insbesondere Urheberrechtsfragen stellen ein großes Problem bei Wikipedia dar, da sich das Hineinkopieren urheberrechtlich geschützter Inhalte seitens der Autoren nur schwer überwachen lässt.

Ein weiteres Problem stellt die Qualität und Richtigkeit der Artikel dar. So werden immer wieder absichtlich einseitige Inhalte zu politischen und ideologischen Themen platziert.

Anders als bei herkömmlichen Enzyklopädien entspricht die Länge eines Artikels im Vergleich zu anderen Artikeln zum Teil nicht der Wichtigkeit der Begriffe. So kann der fälschliche Eindruck entstehen, ein sehr spezielles Thema sei besonders wichtig. Nach wie vor ist das speziell bei folgenden Themen zu beobachten: Computer, Technik, Fantasy, Regionale Themen.

Hinzu kommt, dass die Wikipedia, eine Enzyklopädie, der Versuch eine Sammlung des Wissens der Welt zu erzeugen, zunehmend einer Streuung der Informationen unterliegt. Beispielsweise tragen Nutzer artikelnahe Informationen bevorzugt in einen Artikel ein, der bereits existiert, als einen neuen, eigenen zu eröffnen. Eine weitere Streuung ergibt sich durch die Eröffnung von Wikipedias in Dialekten (z.B. Wikipedia - Plattdeutsch (http://nds.wikipedia.org/) oder [3] (http://lb.wikipedia.org/)). Zuletzt wird das gesammelte Wissen noch zusätzlich durch die Schwesterprojekte der Wikipedia auf mehrere verschiedene Internetseiten verteilt.

Wikipedia-Anfänger, insbesondere Kulturschaffende, Politiker und Gewerbetreibende werden durch die wachsende Attraktivität von Wikipedia immer mehr zur Selbstdarstellung verführt. Später beklagen sie die Löschung ihrer Einträge sowie die u.a. in den Löschanträgen oft harsch geführten Diskussionen, die unter ihrem Namen auch über Suchmaschinen aufzurufen sind. Die dann von den Selbstdarstellern geforderte Anonymisierung ihrer Eigennamen innerhalb der Diskussionsseiten provoziert wiederum langwierige Wortgefechte. Letzteres wäre vielleicht zu umgehen, wenn Anfänger-Selbstdarsteller in allen Diskussionen künftig generell von vorneherein auf ihre Initialen oder andere Pseudonyme verkürzt würden. Ausführlicher wird dieser Punkt in Wikipedia:Selbstdarsteller dargestellt.

Zudem wird (aus anderer Richtung) kritisiert, dass notwendige Prozesse der Qualitätserhaltung über das Ziel hinausschießen können, entgegen der Maxime Sei mutig wird manchmal engstirnig auf buchstäbliche Einhaltung von Regeln als Selbstzweck gepocht oder Relevanz vom Ausmaß des persönlichen Weltbildes oder eines Googleergebnisses her beurteilt. Das Misstrauen hält konstruktiver Hilfe die Waage. Auch wenn es nicht gewollt ist, baut sich eine neue Hierarchie Anonyme Benutzer - Benutzer - Admin auf, die sich auch in Artikelinhalten niederschlagen kann.

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Kritik an der Technik
Es kommt immer wieder vor, dass die Kapazitäten der Wikipedia nicht mit ihrem Wachstum und dem damit verbundenen Zugriff mithalten. Das führt dazu, dass Artikel nur sehr langsam oder gar nicht (timeout) geladen werden, so dass die Wikipedia nicht genutzt werden kann.

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Zitate
„Hier entwickelt sich mit Engagement, Können und Streitkultur ein wertvolles Gut: Wissen – frei zugänglich und eine Bereicherung für uns alle.“
(Axel Schäfer, Mitglied des Deutschen Bundestages, der auf seiner Homepage Offline-Versionen der Wikipedia – auch für PDAs – anbietet).
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Vorgänger der Wikipedia
Zu Vorgängerprojekten der Wikipedia siehe unter Vorgänger der Wikipedia.

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Schwesterprojekte der Wikipedia
Da sich die Wikipedia selbst auf enzyklopädische Artikel beschränkt, sind inzwischen Ableger entstanden, die sich anderer Textsorten annehmen. Ein wichtiger Ableger ist Wiktionary, ein Projekt, das das Wiki-Konzept auf Wörterbücher anwendet.

Im Juli 2003 wurde die Idee geäußert, freie Lehrbücher zu erstellen. Zu diesem Zweck wurde das Wikibooks-Projekt begonnen. Das Projekt Wikiquote sammelt Zitate, Wikisource ist eine Sammlung freier Originalquellen. Mit Kamelopedia existiert darüber hinaus eine satirische Variante der Wikipedia, die sich aus der Wikipedia-Community heraus entwickelt hat.

Seit September 2004 gibt es mit den Wikimedia Commons ein Projekt, das Bilder und andere Medien für alle Wikimedia-Projekte gemeinsam zugänglich macht. Ein weiteres Schwesterprojekt, Wikinews (http://de.wikinews.org), läuft seit Anfang November 2004 als Beta.

Bis auf die Kamelopedia werden alle diese Projekte von der Wikimedia Foundation betrieben.




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Wissenschaftliche Analyse
Wie wird das Phänomen Wikipedia wissenschaftlich erklärt und analysiert? Hier eine Auswahl von Arbeiten, die sich diesem Thema gewidmet haben:

"Phantom authority, self-selective recruitment and retention of members in virtual communities: The case of Wikipedia" (http://firstmonday.org/issues/issue8_12/ciffolilli/index.html), Dezember 2003, von Andrea Ciffolilli.
Eine Analyse aus Sicht der "club theory" und "team theory" nach Scotchmer[4] (http://ist-socrates.berkeley.edu/~scotch/survey.pdf). Enthält auch kritische Anmerkungen und Vorschläge an Wikipedia (7 Seiten).

"Wikipedia as Participatory Journalism: Reliable Sources? Metrics for evaluating collaborative media as a news resource" (PDF) (http://journalism.utexas.edu/onlinejournalism/wikipedia.pdf), April 2004, von Andrew Lih.
Eine Arbeit mit journalistischer Sicht, auch über das Zusammenwirken von Wikipedia mit anderen Medien (31 Seiten).

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Siehe auch
Enzyklopädie, Selbstorganisation, Do it yourself

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Weblinks
Pressespiegel Artikel über Wikipedia (chronologisch)
Wikipedia in englischer Sprache (http://en.wikipedia.org/)
Projekte der Wikimedia Foundation
Wortspezifische Informationen wie Übersetzungen finden sich in unserem Wikiwörterbuch unter: Wikipedia






Von "http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia"
Einordnung: Website | Wikimedia | Lexikon, Enzyklopädie

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